Die Engelsburg in Swinemünde – Geschichte, Architektur und Tipps für die Besichtigung

Die Engelsburg (Fort Anioła) zählt zu den architektonischen Wahrzeichen von Swinemünde auf der polnischen Insel Usedom. Sie gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und liegt direkt an der Mündung der Swine in die Ostsee. Die Festungsanlage ist aufgrund ihrer Architektur und Geschichte ein lohnenswertes Ziel. Heute ist sie auch Veranstaltungsort und dient eher kulturellen als militärischen Zwecken.

Geschichte und Architektur der Engelsburg Swinemünde

Die Anlage wurde zwischen 1854 und 1858 im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. errichtet, um die Hafenstadt Swinemünde und deren Küstenregion vor Angriffen zu schützen. Das kreisrunde Fort ist nach dem Vorbild der berühmten Engelsburg in Rom erbaut und gilt als eine der originellsten Festungsanlagen Polens. Auffällig ist der dreistöckige Rotundenbau mit rund 24 Schießscharten sowie einer aussichtsreichen Dachterrasse.

Im Verlauf ihrer militärischen Geschichte diente die Engelsburg verschiedenen Zwecken: zuerst als Artilleriebeobachtungsstand, später als Luftabwehrposition während des Zweiten Weltkriegs und zuletzt als sowjetisches Kommandozentrum bis zum Anfang der 1990er Jahre. Trotz aller Um- und Ausbauten zeigt sich die Burg heute in bemerkenswert gutem Zustand und vermittelt einen authentischen Eindruck der Militärarchitektur des 19. Jahrhunderts.​​

Kulturzentrum und Museum

Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde die Engelsburg der zivilen Nutzung zugeführt. Heute finden Besucher im Inneren des Forts Dauerausstellungen mit maritimen Erinnerungsstücken, Navigationsgeräten, Glaskunst, Porzellan und Bernsteinfunden. Besonders für Familien sind die „Bernsteinmine“ (im Juli und August geöffnet) und die Wikingerhalle mit zahlreichen Mitmach-Exponaten attraktiv.

Mit etwas Glück können Besucher Musikabende, Poesiekonzerte oder Mittelalter-Events erleben, bei denen die historische Kulisse besonders gut zur Geltung kommt.​

Auf dem Gelände gibt es zudem eine kleine Schießanlage, auf der Bogenschießen und Luftgewehrschießen angeboten werden. Ein Café im Turmbereich sorgt für eine entspannte Auszeit während des Besuchs.

Praktische Besucherinfos für die Engelsburg Swinemünde

Die Engelsburg ist barrierearm, aber nicht vollständig rollstuhlgerecht.​ Im Sommer lohnt sich der Besuch morgens oder am späten Nachmittag, denn dann sind die Dachterrasse und die Festungsmauern besonders stimmungsvoll. Für Kinder gibt es eine Schatzsuche und Mitmachaktionen im Museum.

Man kann den Besuch der Engelsburg gut mit einer Tour durch die anderen Festungsanlagen, dem breiten Ostseestrand oder dem nahegelegenen Leuchtturm von Swinemünde kombinieren.

Standort und Anreise

Die Engelsburg in Swinemünde befindet sich am westlichen Stadtrand, nahe am Hafen. Sie ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad vom Stadtzentrum und von der Strandpromenade aus bequem erreichbar. 

Wer von Usedom aus einen Besuch der Engelsburg plant, kann den Ort mit dem Fahrrad und zu Fuß entlang der Promenade erreichen.

  • Adresse: ul. Jachtowa dz. 158, 72-600 Świnoujście​
Fort Anioła Engelsburg - Świnoujście. Dron DJI

Öffnungszeiten

Die Engelsburg ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet, jedoch montags geschlossen. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison.

  • Februar – April: 10:00 – 16:00 Uhr
  • Mai – September: 10:00 – 18:00 Uhr
  • Oktober – Dezember: 10:00 – 16:00 Uhr
  • Bernsteinmine: nur im Juli und August geöffnet

Eintrittspreise

  • Erwachsene: etwa 20 Zloty (~4 Euro)​
  • Ermäßigung für Kinder, Rentner und Behinderte
  • Kinder unter 5 Jahren: kostenfrei​
  • Gruppenpreise und Sonderregelungen werden vor Ort angeboten

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