Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Kolberg

Kolberg bietet dir eine faszinierende Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten und maritimem Charme. Von imposanten Bauwerken bis hin zu malerischen Strandpromenaden findest du hier Zeugnisse der reichen Geschichte und lebendigen Kultur der Stadt. Ob du den majestätischen Leuchtturm erklimmst, über die Seebrücke schlenderst oder die beeindruckende Marienbasilika bewunderst – jede Sehenswürdigkeit erzählt ihre eigene Geschichte.

In diesem Artikel stellen wir dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kolbergs vor, geben dir praktische Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen und verraten dir, was diese Orte so besonders macht.

Der Leuchtturm Kolberg

Der Leuchtturm von Kolberg (Latarnia Morska) ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt und daher eine der bekanntesten Attraktionen an der polnischen Ostseeküste. Mit seiner charakteristischen Backsteinarchitektur erhebt er sich 26 Meter über den Boden und bietet Einblicke in die maritime Geschichte der Region.

Der heutige Leuchtturm wurde 1948 auf den Fundamenten der ehemaligen Festung Fort Münde errichtet, die einst eine bedeutende Rolle beim Schutz des Hafens spielte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Leuchtturm von sowjetischen Truppen als Navigationshilfe wieder aufgebaut. Sein Licht weist Schiffen bis heute sicher den Weg entlang der polnischen Küste und ebenso in den Hafen von Kolberg.

Von der Aussichtsplattform des Leuchtturms kannst du die Stadt, den Hafen und die Weite der Ostsee überblicken. Im Inneren des Leuchtturms gibt es zudem eine kleine Ausstellung, die die Bedeutung der Seefahrt für Kolberg und die Rolle der Leuchttürme als Navigationshilfen thematisiert.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:

  • Öffnungszeiten: Täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr; in den Sommermonaten (Juli und August) bis Sonnenuntergang.
  • Eintrittspreise:
    • Erwachsene: 15 PLN
    • Ermäßigter Preis: 10 PLN (für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie Senioren ab 65 Jahren; entsprechender Nachweis erforderlich)

Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Website des Leuchtturms: Latarnia Kołobrzeg

Leuchtturm Kolberg
Der Leuchtturm von Kolberg bei Nacht

Die Seebrücke in Kolberg – Wahrzeichen und beliebtes Ausflugsziel

Die Seebrücke in Kolberg (Molo w Kołobrzegu) ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und ein beliebtes Ziel für Spaziergänge. Mit einer Länge von 220 Metern und einer Breite von 9 Metern ragt sie weit in die Polnische Ostsee hinaus und bietet dir daher eine großartige Aussicht auf das Meer und die Küstenlandschaft.

Erbaut wurde die heutige Stahlbetonbrücke 1971, nachdem die ursprüngliche, hölzerne Brücke im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 2014 wurde die Seebrücke umfangreich renoviert, wobei unter anderem eine moderne LED-Beleuchtung installiert wurde, die sie besonders in den Abendstunden zum Strahlen bringt.

Am Ende der Seebrücke befindet sich zudem ein Café, wo du dich bei einem Getränk oder Snack entspannen kannst – der perfekte Ort, um den Blick aufs Meer zu genießen. Die Plattform dient außerdem als Anlegestelle für Ausflugsschiffe, die von hier aus kleine Touren entlang der Küste anbieten.

Eintrittspreise und Öffnungszeiten

In den Sommermonaten ist der Zugang zur Seebrücke tagsüber jedoch kostenpflichtig. Der Eintritt beträgt 7 PLN pro Person, ermäßigt 5 PLN. In den Abendstunden sowie außerhalb der Hauptsaison ist der Eintritt kostenlos.

Die Seebrücke von Kolberg vom Strand aus gesehen
Die Seebrücke in Kolberg ist eine beliebte Sehenswürdigkeit

Das Rathaus am Marktplatz

Das neugotische Rathaus von Kolberg liegt am östlichen Ende des Marktplatzes und fällt durch seine festungsähnliche Architektur sofort ins Auge. Der Bau aus rotem Backstein mit seinen spitzbogigen Fenstern, Zinnen und kleinen Ecktürmen verleiht dem Gebäude einen einzigartigen, wehrhaften Charakter, der an vergangene Zeiten erinnert. Entworfen wurde es von Karl Friedrich Schinkel und zwischen 1829 und 1832 errichtet.

Heute ist das Rathaus nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Anlaufpunkt für Besucher der Stadt. Im Inneren findest du die Touristeninformation, die dir hilfreiche Tipps sowie Broschüren für deinen Aufenthalt in Kolberg bietet. Darüber hinaus beherbergt das Gebäude die Galerie für zeitgenössische Kunst (Galeria Sztuki Współczesnej 12). Hier kannst du regelmäßig wechselnde Ausstellungen moderner Kunst besichtigen – von Malerei bis Skulpturen. Die Galerie ist dafür von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Im Keller des Rathauses findest du zudem das Museum „Patria Colbergiensis“, das sich der Geschichte und Kultur der deutschen Bevölkerung in Kolberg widmet.

Ein Spaziergang über den Marktplatz lohnt sich nicht nur wegen des beeindruckenden Rathauses, sondern auch wegen der lebendigen Atmosphäre. Der Rathausvorplatz dient zudem regelmäßig als Veranstaltungsort und Treffpunkt und lädt zum Verweilen ein.

Das Rathaus in Kolberg
Das historische Rathaus von Kolberg bietet zudem Informationen für Touristen.

Der Kolberger Dom – Marienbasilika

Die Marienkirche in Kolberg (Kościół Mariacki) ist das bedeutendste Gotteshaus der Stadt und ein beeindruckendes Beispiel norddeutscher Backsteingotik. Der imposante Bau stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert und beeindruckt mit seiner Architektur und kunsthistorischen Schätzen.

Während der Schlacht um Kolberg im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt und brannte fast vollständig aus. Die aufwendige Rekonstruktion orientierte sich am Zustand des 15. Jahrhunderts. Ursprünglich als dreischiffige Hallenkirche erbaut, wurde sie im 15. Jahrhundert auf fünf Schiffe erweitert. Die beiden ursprünglichen Türme wurden zu einem markanten Turmblock verbunden, der mit 74 Metern Höhe einst als Orientierungspunkt für Schiffe diente. Tatsächlich war die Kirche bereits im Mittelalter auf Seekarten verzeichnet.

die Marienbasilika bzw der Kolberger Dom
Die Marienbasilika ist die größe Kirche in Kolberg

Das Innere der Kirche birgt zahlreiche kunsthistorische Kostbarkeiten, darunter den siebenarmigen Kandelaber aus dem Jahr 1327, einen der wenigen erhaltenen gotischen Leuchter dieser Art in Europa, sowie das bronzene Taufbecken von 1355 mit kunstvollen Reliefs. Im Hauptschiff hängt der „Schlieffenleuchter“, ein kunstvoll verzierter Kronleuchter aus dem Jahr 1523. Auch Fragmente mittelalterlicher Fresken aus dem 14. Jahrhundert sind im Presbyterium erhalten geblieben.

Ein kurioses Detail sind die leicht geneigten Pfeiler auf der rechten Seite der Kirche. Der sumpfige Boden unter der Kirche, der einst als Friedhof diente, führte im Laufe der Jahrhunderte zu einer Bodensenkung.

Die Kirche ist täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet. Ein Lift führt zur Aussichtsplattform auf dem Turm, die einen weiten Blick über Kolberg und die Umgebung bietet.

Die Festung Kolberg

Die Festung von Kolberg war einst eine beeindruckende Verteidigungsanlage, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde, um die Stadt vor feindlichen Angriffen zu schützen. Sie war ein zentraler Bestandteil der preußischen Verteidigungslinie und spielte eine bedeutende Rolle in mehreren Kriegen, darunter auch während der Belagerung durch napoleonische Truppen im frühen 19. Jahrhundert.

Die weitläufige Festungsanlage umfasste zahlreiche Forts, Wälle, Gräben und Kasematten, die strategisch um die Stadt angelegt waren. Leider ist die Festung selbst heute nicht mehr erhalten, sodass du sie nicht in ihrer Gesamtheit besichtigen kannst. Trotzdem sind einzelne Elemente dieser historischen Verteidigungsanlage erhalten geblieben, die dir einen spannenden Einblick in die Geschichte bieten.

Zu den Überresten der Festung zählen:

  • Die Salzschanze im Fischereihafen, eine kleine Verteidigungsstellung, die einst den Hafen schützte.
  • Die Morastschanze im Yachthafen, die als Teil der Hafenverteidigung errichtet wurde.
  • Die Festung Ujście im Passagierhafen, die auf den Fundamenten des alten Forts Münde steht und heute der Standort des Leuchtturms ist.

Diese historische Karte der Festung Kolberg hilft dir, die ursprüngliche Ausdehnung der Anlage nachzuvollziehen und die Bedeutung ihrer Standorte zu verstehen.

Festung Kolberg historische Überreste – Teile der ehemaligen Verteidigungsanlage von Kolberg erinnern an die militärische Geschichte der Stadt.
🛡️ Die Festung Kolberg – Überreste einer einst mächtigen Verteidigungsanlage – Entdecke die historischen Relikte der ehemaligen Festung und erfahre mehr über Kolbergs bewegte Vergangenheit.

Der Pulverturm in Kolberg

Der Pulverturm (Baszta Prochowa) in Kolberg ist ein bedeutendes Relikt der mittelalterlichen Wehranlagen der Stadt und Teil der einstigen Stadtmauer. Ursprünglich im 15. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik erbaut, diente der Turm zur Lagerung von Schießpulver und wurde daher auch Luntenturm genannt. Im Jahr 1657 explodierte der Turm nach einem Blitzeinschlag und wurde anschließend als Wehrturm neu errichtet. Heute ist der Pulverturm das einzige erhaltene Bauwerk der ursprünglichen Befestigungsanlagen, während alle anderen Teile zerstört oder abgebaut wurden.

Der Turm befindet sich in der zentral gelegenen ul. Dubois und beeindruckt mit seiner architektonischen Gestaltung, die zahlreiche Verzierungen an der Vorderseite aufweist. Mit seinen vier Stockwerken und den markanten gotischen Elementen ist der Pulverturm ein bemerkenswertes Zeugnis der wehrhaften Geschichte Kolbergs. Gemälde des berühmten Künstlers Lyonel Feininger zeigen den Turm in seiner historischen Pracht. Heute ist der Turm in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden, bleibt aber dennoch ein eindrucksvolles Symbol der mittelalterlichen Verteidigungsanlagen der Stadt.

Das Denkmal „Zaślubiny Polski z Morzem“

Nahe dem Leuchtturm von Kolberg steht ein bemerkenswerter Obelisk, der die „Vermählung Polens mit dem Meer“ (Pomnik Zaślubin Polski z Morzem) symbolisiert. Dieses Denkmal erinnert an die Einnahme der Stadt durch russisch-polnische Truppen am 18. März 1945. Der Bildhauer Wiktor Tołkin gestaltete das Monument, das einen Soldaten zeigt, der einen Pfahl mit dem polnischen Adler in den Sand rammt. Es wurde 1963 errichtet und markiert symbolisch die Rückkehr Polens an die Ostseeküste nach dem Zweiten Weltkrieg. Für Besucher, die sich für die Geschichte der Region interessieren, bietet der Obelisk einen interessanten Einblick in die Nachkriegszeit und die Bedeutung des Meerzugangs für Polen.

Statue Vermählung Polens mit der Ostsee Kolberg – Denkmal an der Promenade von Kolberg zur Erinnerung an die symbolische Rückkehr Polens zur Ostsee im Jahr 1945.
🗿 Denkmal „Vermählung Polens mit der Ostsee“ in Kolberg – Ein historisches Symbol, das an die Rückkehr Kolbergs zu Polen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert.