Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Kolberg und Umgebung

Kolberg(Kołobrzeg) bietet dir eine faszinierende Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten und maritimem Charme. Von imposanten Bauwerken bis hin zu malerischen Strandpromenaden findest du hier Zeugnisse der reichen Geschichte und lebendigen Kultur der Stadt. Ob du den majestätischen Leuchtturm erklimmst, über die Seebrücke schlenderst oder dir die beeindruckende Marienbasilika anschaust – jede Sehenswürdigkeit erzählt ihre eigene Geschichte.

In diesem Artikel stellen wir dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Kolberg vor, geben dir praktische Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen und verraten dir, was diese Orte so besonders macht.

Der Leuchtturm von Kolberg

Der Leuchtturm von Kolberg (Latarnia Morska) zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Kolberg und ist ein markanter Orientierungspunkt an der polnischen Ostseeküste. Mit seiner charakteristischen Backsteinarchitektur ragt er 26 Meter in die Höhe, und sein Licht hat eine Reichweite von 16 Seemeilen. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1945 und wurde direkt nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Fundamenten der ehemaligen Festung Fort Münde (Fort Ujście) errichtet, die zwischen 1770 und 1774 den Hafeneingang militärisch schützte.

Nach der Zerstörung des vorherigen Leuchtfeuers wurde der neue Leuchtturm unter sowjetischer Aufsicht aufgebaut, um die Navigation auf See wieder zu ermöglichen. Bis heute weist sein Licht Schiffen den sicheren Weg entlang der Küste und in den Hafen von Kolberg. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein beeindruckender Blick über die Stadt, die Mündung der Parsęta und das weite Meer.

Im Inneren des Turms befindet sich eine kleine Ausstellung sowie ein Mineralienmuseum im Untergeschoss. Die Anlage ist ganzjährig für Besucher geöffnet. Zwischen 2006 und 2008 wurde auch das direkte Umfeld des Leuchtturms umfassend modernisiert: Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekts entstanden neue Wege und ein begrünter Platz rund um das Denkmal, der heute zum Verweilen einlädt.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:

  • Öffnungszeiten: Täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr; in den Sommermonaten (Juli und August) bis Sonnenuntergang.
  • Eintrittspreise:
    • Erwachsene: 15 PLN
    • Ermäßigter Preis: 10 PLN (für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie Senioren ab 65 Jahren; entsprechender Nachweis erforderlich)

Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Website des Leuchtturms: Latarnia Kołobrzeg

Leuchtturm von Kolberg nachts beleuchtet, bekannte Sehenswürdigkeit in Kolberg an der polnischen Ostsee.
Der Leuchtturm bei Nacht – ein eindrucksvolles Fotomotiv und feste Größe unter den Sehenswürdigkeiten in Kolberg.

Mole an der Hafeneinfahrt – Einblicke ins maritime Kolberg

Die östliche Mole (Falochron Wschodni) liegt direkt an der Mündung der Persante und führt rund 308 Meter weit hinaus bis zur Hafeneinfahrt. Ursprünglich als Wellenbrecher gebaut, dient sie heute auch als Aussichtspunkt auf das Hafenbecken und die vorbeiziehenden Schiffe. Von hier hast du einen guten Blick auf die westliche Seite des Hafens, den Leuchtturm und die Ausflugsschiffe, die Richtung Ostsee starten.

Der Zugang zur Mole ist in der Saison (Mai bis September) täglich geöffnet – meist von 9 bis 21 Uhr. Der Eintritt kostet etwa 3 PLN, für Kinder unter 6 Jahren ist er kostenlos. Auf dem Weg über die Mole triffst du häufig auf Angler, und bei stärkerem Seegang spürst du hier die Kraft der Ostsee besonders direkt. Die massiven Betonelemente, die den Weg säumen, erinnern daran, dass die Anlage vor allem technischen Zwecken dient – trotzdem lohnt sich der Abstecher, wenn du Kolbergs Hafen aus nächster Nähe erleben möchtest.

Mole an der Hafenmündung in Kolberg mit Wellenbrechern und Blick aufs offene Meer
Die Mole an der Hafenmündung von Kolberg – ein beliebter Aussichtspunkt mit Blick auf die Ostsee und den Schiffsverkehr.

Kolberger Hafen – Lebendiger Knotenpunkt am Wasser

Der Hafen von Kolberg besteht aus mehreren Bereichen: Neben dem Molezugang und dem Leuchtturm findest du hier einen kleinen Yachthafen, Anlegestellen für Ausflugsschiffe und die Liegeplätze der lokalen Fischereiflotte. Besonders in den Sommermonaten herrscht reges Treiben, wenn Touristen an Bord der „Piratenboote“ gehen oder kleinere Küstenfahrten starten. Wer frühmorgens vorbeischaut, kann mit etwas Glück sogar beim Entladen des Fischfangs zusehen. Auch Spaziergänge entlang der westlichen Hafenmauer bieten dir spannende Einblicke in den Alltag eines traditionsreichen Ostseehafens.

Hafen von Kolberg mit Anlegestellen, Booten und Blick auf die westliche Hafenmauer
Der Hafen von Kolberg – Ausflugsschiffe, Fischerboote und Promenade machen den maritimen Charakter der Stadt erlebbar.

Die Promenade – Zwischen Strand, Leuchtturm und Stadtleben

Die Promenade in Kolberg verbindet den Hafenbereich mit der Seebrücke und dem Kurviertel. Sie verläuft parallel zum Strand und lädt mit Bänken, Cafés, Eisdielen und kleinen Ständen zum Verweilen ein. Gerade in der Hauptsaison ist hier immer etwas los. Viele Sehenswürdigkeiten in Kolberg liegen direkt an der Strecke: der Leuchtturm, das Denkmal zur Vermählung Polens mit dem Meer und die Seebrücke sind nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Ob für einen kurzen Spaziergang oder als Verbindung zwischen Strand und Stadt – an der Promenade kommst du in Kolberg kaum vorbei.

Das Denkmal „Vermählung Polens mit der Ostsee“ (Zaślubiny Polski z Morzem)

Nahe dem Leuchtturm an der Promenade von Kolberg erinnert ein monumentales Denkmal an die symbolische „Vermählung Polens mit dem Meer“ vom 18. März 1945 – dem Tag, an dem polnische Truppen Kolberg nach schweren Kämpfen einnahmen. Das Werk stammt vom renommierten Bildhauer Wiktor Tołkin und wurde 1963 errichtet. Im Zentrum steht eine stilisierte Flagge, gehalten von einer Figurengruppe, darunter ein Durchgang, der ein „Fenster zur Welt“ symbolisiert.

Der Ort wurde eigens umgestaltet – Teile des Küstenparks gerodet, Wege neu angelegt, ein Mosaik von Władysław Jackiewicz integriert. Im Sockel des Denkmals befindet sich eine Zeitkapsel, über deren Inhalt bis heute spekuliert wird. Tafeln am Fuß des Denkmals nennen die Militäreinheiten, die an der Befreiung Kolbergs beteiligt waren.

Das Denkmal ist ein markanter Ort für alle, die sich für die Nachkriegsgeschichte und das nationale Selbstverständnis Polens interessieren – und ein wichtiger Bestandteil der Sehenswürdigkeiten von Kolberg.

Statue Vermählung Polens mit der Ostsee Kolberg – Denkmal an der Promenade von Kolberg zur Erinnerung an die symbolische Rückkehr Polens zur Ostsee im Jahr 1945.
Denkmal „Vermählung Polens mit der Ostsee“ in Kolberg – Ein historisches Symbol, das an die Rückkehr Kolbergs zu Polen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert.

Die Seebrücke in Kolberg – Wahrzeichen und beliebtes Ausflugsziel

Die Seebrücke (Molo w Kołobrzegu) ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Kolberg und ein beliebter Ort für Spaziergänge zu jeder Jahreszeit. Mit 220 Metern Länge und 9 Metern Breite ragt sie weit in die Polnische Ostsee hinaus und bietet dir einen beeindruckenden Blick auf das Meer und die Küstenlandschaft. Der Spaziersteg verläuft etwa 4,5 Meter über dem Meeresspiegel – ideal, um frische Seeluft zu tanken.

Die ursprüngliche hölzerne Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die heutige Seebrücke aus Stahlbeton wurde am 19. Juni 1971 offiziell eröffnet und ist bis heute die längste ihrer Art in Polen. Sie bildet das Herzstück der Kolberger Kurzone und wurde im Jahr 2014 umfassend saniert – unter anderem mit einer neuen Tragkonstruktion, Sitzgelegenheiten, moderner LED-Beleuchtung und neuen Wegen. Die Stadt Kolberg erhielt für die Revitalisierung 75 % EU-Fördermittel.

Am Ende der Brücke findest du ein Café, das in renovierten Räumen auf der Plattform untergebracht ist – perfekt für eine kurze Pause mit Blick aufs Meer. Besonders in den Abendstunden sorgt die stimmungsvolle Beleuchtung für eine ganz besondere Atmosphäre.

Die Seebrücke von Kolberg vom Strand aus gesehen
Seit den 1970er-Jahren ist die 220 Meter lange Seebrücke eine feste Größe unter den Sehenswürdigkeiten in Kolberg – heute beliebter Aussichtspunkt und Treffpunkt.

Eintrittspreise und Öffnungszeiten

In den Sommermonaten ist der Zugang zur Seebrücke tagsüber jedoch kostenpflichtig. Der Eintritt beträgt 7 PLN pro Person, ermäßigt 5 PLN. In den Abendstunden sowie außerhalb der Hauptsaison ist der Eintritt jedoch kostenlos.

Das Rathaus am Marktplatz

Zu den Sehenswürdigkeiten von Kolberg gehört auch das neugotische Rathaus. Es liegt am östlichen Ende des Marktplatzes und fällt durch seine festungsähnliche Architektur sofort ins Auge. Der Bau aus rotem Backstein mit seinen spitzbogigen Fenstern, Zinnen und kleinen Ecktürmen verleiht dem Gebäude einen einzigartigen, wehrhaften Charakter, der an vergangene Zeiten erinnert. Es diente als Sitz des Stadtrats und war das Aushängeschild der hansestädtischen Stadt sowie ein Beweis für den wirtschaftlichen Erfolg der Bürgerschaft.

Dieses ursprüngliche Rathaus bestand bis 1807, als es während der Belagerung durch napoleonische Truppen zerstört wurde. Auf seinen Überresten wurde zwischen 1829 und 1832 nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel ein neues Rathaus errichtet.

Nutzung des Rathauses heute

Heute ist das Rathaus nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Anlaufpunkt für Besucher der Stadt. Denn im Inneren findest du die Touristeninformation, die dir hilfreiche Tipps sowie Broschüren für deinen Aufenthalt in Kolberg bietet. Darüber hinaus beherbergt das Gebäude die Galerie für zeitgenössische Kunst (Galeria Sztuki Współczesnej). Hier kannst du regelmäßig wechselnde Ausstellungen moderner Kunst besichtigen – von Malerei bis Skulpturen. Die Galerie ist dafür von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Im Keller des Rathauses findest du zudem das Museum „Patria Colbergiensis“, das sich der Geschichte und Kultur der deutschen Bevölkerung in Kolberg widmet.

Ein Spaziergang über den Marktplatz lohnt sich nicht nur wegen des beeindruckenden Rathauses, sondern auch wegen der lebendigen Atmosphäre. Der Rathausvorplatz dient zudem regelmäßig als Veranstaltungsort und Treffpunkt und lädt zum Verweilen ein.

Das Rathaus in Kolberg
Das historische Rathaus von Kolberg bietet zudem Informationen für Touristen.

Basilika Mariä Himmelfahrt – gotisches Wahrzeichen

Die Marienkirche in Kolberg (polnisch: Kościół Mariacki), offiziell Basilika Mariä Himmelfahrt ist das bedeutendste Gotteshaus der Stadt und ein beeindruckendes Beispiel der norddeutschen Backsteingotik. Der monumentale Bau stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert und zählt heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kolberg. Er zeugt nicht nur von der religiösen Bedeutung, sondern auch von der bewegten Geschichte Kolbergs.

Während der Schlacht um Kolberg im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt und brannte nahezu vollständig aus. Die aufwendige Rekonstruktion nach 1945 orientierte sich am Zustand des 15. Jahrhunderts. Ursprünglich als dreischiffige Hallenkirche erbaut, wurde sie bereits im Mittelalter auf fünf Schiffe erweitert. Die zwei ursprünglichen Türme verschmolzen dabei zu einem markanten, 74 Meter hohen Turmblock – der bereits im Mittelalter auf Seekarten als Orientierungspunkt für Schiffe verzeichnet war.

die Marienbasilika bzw der Kolberger Dom
Die Marienbasilika ist die größte Kirche in Kolberg

Kunstschätze und Kuriositäten im Kościół Mariacki

Im Inneren der Marienkirche erwarten dich zahlreiche kunsthistorische Kostbarkeiten:

  • Der siebenarmige Kandelaber von 1327 zählt zu den wenigen erhaltenen gotischen Leuchtern Europas.
  • Das bronzene Taufbecken aus dem Jahr 1355 ist mit kunstvollen Reliefs verziert.
  • Besonders eindrucksvoll ist der große Kronleuchter „Schlieffenleuchter“ von 1523, der im Hauptschiff hängt.
  • Ebenso Fragmente mittelalterlicher Fresken aus dem 14. Jahrhundert sind im Chorraum erhalten geblieben.

Ein kurioses Detail findest du auf der rechten Seite des Kirchenschiffs: Einige Pfeiler neigen sich deutlich zur Seite – das liegt an dem sumpfigen Untergrund des alten Friedhofs, auf dem die Kirche errichtet wurde.

Besuch der Marienkirche Kolberg

Die Kirche ist täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet. Über einen Aufzug erreichst du die Aussichtsplattform im Turm, von der du einen weiten Blick über Kolberg und die Ostseeküste genießen kannst – ein beliebtes Ziel für Besucher und Fotograf:innen.

Teile der Renovierungsarbeiten wurden übrigens mit Mitteln des Norwegischen Finanzierungsmechanismus unterstützt, der den Erhalt bedeutender Kulturgüter in Polen fördert.

Die Festung Kolberg

Die Festung von Kolberg war einst eine beeindruckende Verteidigungsanlage, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde, um die strategisch wichtige Hafenstadt vor feindlichen Angriffen zu schützen. Sie war Teil der preußischen Verteidigungslinie und spielte eine zentrale Rolle in mehreren militärischen Konflikten. Besonders bekannt ist die standhafte Verteidigung Kolbergs während der napoleonischen Belagerung im Jahr 1807.

Die weitläufige Anlage bestand aus einem ausgeklügelten System aus Bastionen, Wällen, Gräben und Forts, die rund um das damalige Stadtgebiet verteilt lagen. Zwar ist die Festung in ihrer Gesamtheit heute nicht mehr erhalten, doch einige bedeutende Teile sind bis heute sichtbar und geben dir einen greifbaren Eindruck vom militärischen Erbe der Stadt.

Die überbleibenden Festungen:

  • Die Festung Ujście am Passagierhafen: Auf ihren Fundamenten steht heute der Leuchtturm von Kolberg. Das ursprüngliche Fort Münde war ein zentraler Punkt der Hafenverteidigung.
  • Die Morastschanze (Reduta Morast) im heutigen Yachthafen: Errichtet zwischen 1770 und 1774 auf der Wyspa Solna (Salzinsel). Sie bildete sie gemeinsam mit Fort Münde ein Verteidigungspaar zur Kontrolle der Flussmündung. Nach einem Umbau in den 1830er-Jahren wurde sie zu Ehren des Verteidigers von 1807 auch „Schill-Redoute“ genannt. Heute beherbergt die fünfeckige Anlage mit ihren Erdwällen und Backsteingebäuden eine Seglertaverne.
  • Die Salzschanze (Reduta Solna) nahe dem Maritimen Freilichtmuseum: Diese gut erhaltene Lünette wurde 1832–1836 als Reaktion auf die Kriegsereignisse von 1807 gebaut. Sie besitzt Schießscharten, Gewölbebauten und einen Wassergraben. Heute ist sie Teil eines spielerisch gestalteten Bildungsprogramms mit „Piraten“, die Kindern maritimes Wissen vermitteln.

Diese erhaltenen Anlagen machen die militärische Vergangenheit Kolbergs auch heute noch erlebbar. Wenn du mehr über die ursprüngliche Ausdehnung der Festung erfahren möchtest, hilft dir diese historische Karte der Festung Kolberg, die verschiedenen Standorte und ihre strategische Anordnung besser zu verstehen.

Festung Kolberg historische Überreste – Teile der ehemaligen Verteidigungsanlage von Kolberg erinnern an die militärische Geschichte der Stadt.
Die Festung Kolberg 🛡️ Überreste einer einst mächtigen Verteidigungsanlage – Entdecke die historischen Relikte der ehemaligen Festung und erfahre mehr über Kolbergs bewegte Vergangenheit.

Der „Pulverturm“ in Kolberg – was wirklich noch steht

In Kolberg existiert heute nur noch ein einziger mittelalterlicher Wehrturm: die Baszta Lontowa (Luntenturm). Sie befindet sich in der ul. Dubois und ist der letzte erhaltene Teil der einstigen Stadtmauer. Häufig wird er fälschlicherweise als Pulverturm (Baszta Prochowa) bezeichnet – doch der echte Pulverturm, in dem einst Schießpulver gelagert wurde, wurde 1657 nach einem Blitzeinschlag zerstört und nie wieder aufgebaut.

Die heute noch erhaltene Baszta Lontowa stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert und beeindruckt mit ihrer typisch gotischen Backsteinarchitektur. Seit Jahrzehnten ist er in Privatbesitz und konnte daher bislang nicht besichtigt werden. Doch das soll sich bald ändern. Denn nach Abschluss der aktuellen Renovierungsarbeiten im Jahr 2025 wird der Turm zu einem kleinen Bildungszentrum umgestaltet.

Im Erdgeschoss ist eine Touristeninformation mit Verkaufstheke geplant, während im zweiten Stock eine multimediale Veranstaltungsfläche für rund 20 Personen eingerichtet wird mit Angeboten wie Vorträgen, Workshops oder Filmvorführungen zur Geschichte Kolbergs. Auch lokale Vereine und Initiativen sollen die oberen Etagen künftig für Treffen nutzen können.

Obwohl der eigentliche Pulverturm nicht mehr existiert, bleibt die Baszta Lontowa ein eindrucksvolles Relikt aus Kolbergs mittelalterlicher Vergangenheit – und bald auch ein Ort für Austausch, Bildung und Begegnung.

Backsteinturm Baszta Lontowa in Kolberg mit Zinnen und gotischen Fenstern, aufgenommen von außen bei Tageslicht.
Der mittelalterliche Luntenturm ist das letzte erhaltene Bauwerk der Kolberger Stadtmauer.

Die Schlieffen-Kaufmannshaus (Kamienica Schlieffenów)

In der Altstadt von Kolberg steht mit dem Schlieffenhaus ein seltenes Zeugnis aus der reichen hansestädtischen Vergangenheit der Stadt. Das spätgotische Kaufmannshaus aus dem 15. Jahrhundert gehörte einst der angesehenen Familie Schlieffen. Dank mehrmaliger Restaurierungen überstand das Gebäude die Jahrhunderte nahezu unverändert – bis es im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Zwischen 1957 und 1963 wurde es originalgetreu rekonstruiert.

Das Haus diente einem hanseatischen Kaufmann als Wohn- und Geschäftshaus. Im Erdgeschoss befanden sich eine geräumige Diele und ein Verkaufsraum, im Obergeschoss die Wohnräume. Im Keller lagerten Lebensmittel und Vorräte – ebenso wie auf den höheren Etagen.

Heute nutzt das Stadtmuseum Kolberg das Gebäude für wechselnde Sonderausstellungen.

Hainbuchenallee (Aleja Grabowa) – Ruhige Sehenswürdigkeit im Zentrum von Kolberg

Die Aleja Grabowa, oft auch „Hainbuchenallee“ genannt, verläuft zwischen den Straßen Spacerowa und Towarowa und ist rund 130 Meter lang. Sie wurde im 19. Jahrhundert angelegt und besticht heute durch dichte Reihen alter Hainbuchen, die ein geschlossenes Blätterdach bilden. In der Allee findest du einen zentralen Brunnen und mehrere Bänke – perfekt für eine kurze Pause im Schatten.

Diese grüne Oase bietet eine willkommene Erholung abseits vom Trubel der Strandpromenade. Besonders an heißen Tagen sorgt das schattige Mikroklima für angenehme Temperaturen, während das gepflegte Ambiente und die klare Struktur der Allee ein Gefühl von Ruhe vermitteln.

Schattiger Hainbuchenweg mit dicht gewachsenen Bäumen entlang der ul. Towarowa in Kolberg
Die Hainbuchenallee Aleja Grabowa – ein grüner, schattiger Weg mit alten Hainbuchen nahe des Kolberger Hafens.

Historisches Postamt

Mitten im Stadtzentrum, am Plac 18 Marca, findest du das neugotische Postamt von Kolberg. Der markante Backsteinbau mit seinen Ziergiebeln, Rundbogenfenstern und Türmchen stammt aus den Jahren 1883–1884. Es wurde vom Architekten August Kind entworfen. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und zählt zu den eindrucksvollsten Beispielen der wilhelminischen Architektur. Auch wenn du keine Post verschicken willst – ein Blick auf die Fassade lohnt sich auf jeden Fall.

Hortulus Gärten – ein Ausflug ins Grüne

Wenn du während deines Urlaubs in Kolberg Lust auf einen Tapetenwechsel hast, lohnt sich ein Abstecher zu den Hortulus Gärten. Diese Sehenswürdigkeit befindet sich rund 25 km entfernt von Kolberg in Dobrzyca. Die weitläufige Anlage teilt sich in zwei Bereiche: Zum einen gibt es den klassischen Hortulus-Themengarten mit liebevoll gestalteten Gartenräumen. Zum anderen erwartet dich außerdem der Erlebnispark Hortulus Spectabilis mit Europas größtem Hainbuchenlabyrinth und einem 20 Meter hohen Aussichtsturm. Perfekt für einen entspannten Halbtagesausflug – ob du nun botanisch interessiert bist oder einfach mal durch ein Labyrinth irren willst. Die Mischung aus Pflanzenvielfalt, kreativer Gestaltung und kleinen Überraschungen am Wegesrand macht den Besuch besonders für Gartenfreunde sowie Familien interessant. Mehr Infos zur Anfahrt, Öffnungszeiten und den verschiedenen Gartenbereichen findest du hier: 👉 Hortulus Gärten bei Kolberg – Alle Infos & Tipps

Luftaufnahme des Heckenlabyrinths Hortulus Spectabilis in Polen mit grünen Wegen und zentralem Aussichtsturm.
🌀 Das riesige Heckenlabyrinth in den Hortulus Gärten – ein spannendes Abenteuer mit einem 19 Meter hohen Aussichtsturm.

Kirche St. Johannes der Täufer in Budzistowo

Nur etwa zwei Kilometer südlich vom Zentrum Kolbergs liegt das kleine Dorf Budzistowo – ein geschichtsträchtiger Ort, der als Wiege der Stadt gilt. Hier findest du die gotische Kirche St. Johannes der Täufer (Kościół pw. Św. Jana Chrzciciela), die im Jahr 1222 errichtet wurde und als ältestes erhaltenes Backsteingebäude sakraler Architektur in Mittelpommern gilt. Sie ist zugleich das letzte erhaltene Baudenkmal des frühmittelalterlichen Kołobrzeg.

Die schlichte, einschiffige Kirche wurde von der pommerschen Fürstin Mirosława, der Mutter von Barnim I., gestiftet. Das Gebäude wurde zum Beispiel während der Reformation und in den Belagerungen durch russische und französische Truppen mehrfach zerstört. Dennoch wurde sie immer wieder aufgebaut. Ihre bewegte Geschichte erzählt vom frühen Einfluss der Kirche, vom Machtwechsel und von der Bedeutung Kołobrzegs in vergangenen Jahrhunderten.

Du erreichst die Kirche bequem zu Fuß in etwa 30 Minuten vom Kolberger Zentrum aus – ein lohnender Spaziergang durch ruhigere Viertel, der dich an den Rand des heutigen Stadtgebiets und zurück zu den Ursprüngen Kołobrzegs führt.

Noch mehr Tipps für deinen Aufenthalt in Kolberg

Du möchtest nach den Sehenswürdigkeiten noch mehr von Kolberg entdecken? Dann wirf gern einen Blick auf unsere Hauptseite zu Kolberg . Hier findest du viele hilfreiche Tipps und Informationen zu Stränden, Unterkünften, Essen & Trinken und Aktivitäten in der Stadt. Wenn du dich hingegen für Kultur interessierst, lohnt sich außerdem ein Abstecher auf unsere Unterseite zu den Museen in Kolberg – von Regionalgeschichte bis Marine ist einiges dabei.