Polenurlaub mit dem Auto – Tipps und Informationen
Ein Urlaub in Polen mit dem eigenen Auto ist eine entspannte und flexible Möglichkeit das Land zu erkunden. Entgegen des Klischees ist es heute sicher, mit dem Auto nach Polen zu fahren, da die Situation bezüglich Autodiebstählen deutlich verbessert und vergleichbar mit anderen europäischen Ländern ist. Damit du gut vorbereitet bist und unangenehme Überraschungen vermeidest, solltest du einige wichtige Informationen und Regelungen kennen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema Auto und Straßenverkehr in Polen, inklusive notwendiger Dokumente, Mautgebühren, Verkehrsregeln und vieles mehr.
Führerschein und Papiere
Der deutsche Führerschein ist in Polen gültig, sodass du ohne Probleme mit deinem eigenen Auto reisen kannst. Wichtig ist, dass du neben dem Führerschein auch den Fahrzeugschein bei dir hast. Obwohl die Mitnahme der Internationalen Versicherungskarte (Grüne Versicherungskarte) nicht mehr vorgeschrieben ist, erleichtert sie im Falle eines Unfalls die Abwicklung erheblich. Diese Dokumente solltest du immer griffbereit im Auto haben.
Wenn du mit einem Mietwagen unterwegs bist, sind auch die Mietunterlagen notwendig. Sollte der Fahrer nicht der Halter des Fahrzeugs sein, ist eine Nutzungsbevollmächtigung des Halters zwingend erforderlich – neuerdings allerdings nicht mehr wenn der Halter mit im Fahrzeug sitzt. Ein Musterformular hierfür kannst du bei der polnischen Botschaft in Berlin erhalten.
Weitere Informationen zum Verkehr erhältst du bei der polnischen Botschaft in Berlin hier.
Maut in Polen
Wenn du mit dem Auto in Polen unterwegs bist, ist vor allem wichtig, auf welchen Autobahnen du mit Pkw oder Wohnmobil bis 3,5 t überhaupt Maut zahlen musst und wann e-TOLL eine Rolle spielt.
Autobahnen für Pkw bis 3,5 t
Mautpflichtig für leichte Fahrzeuge sind aktuell nur die privat betriebenen Konzessionsautobahnen:
- A1 – Abschnitt Rusocin (Gdańsk) – Nowa Wieś (Toruń)
- A2 Świecko–Konin
- A4 Katowice–Kraków
Die staatlich finanzierten Autobahnen sind seit dem 1. Juli 2023 für Fahrzeuge bis 3,5 t zGG mautfrei, dazu gehören:
- A2 Konin–Stryków
- A4 Bielany Wrocławskie–Sośnica (Wrocław–Sośnica)
Mit einem normalen Pkw oder Wohnmobil bis 3,5 t zahlst du die Maut also nur noch auf den genannten Konzessionsabschnitten. Du bezahlst dort direkt an den Mautstationen oder per Betreiber-App, zum Beispiel AmberGO auf der A1 oder A4GO beziehungsweise Autopay auf der A4 Katowice–Kraków.
e-TOLL für Fahrzeuge über 3,5 t
Für Fahrzeuge und Gespanne über 3,5 t zGG besteht Mautpflicht auf einem deutlich größeren Netz aus Autobahnen, Schnellstraßen und Bundesstraßen. Auf diesen staatlich betriebenen Strecken wird die Maut über das elektronische System e-TOLL abgerechnet, das seit 2021 das frühere viaTOLL-System ersetzt.
Wichtig für dich als Urlauber ist, dass du mit Pkw oder Wohnmobil bis 3,5 t e-TOLL in der Regel nicht benötigst, weil du auf den staatlichen Autobahnen mautfrei unterwegs bist und auf den Konzessionsstrecken klassisch an den Mautstellen oder per App zahlst.
Nützliche Infos zu e-TOLL findest du hier:
- Schwere Fahrzeuge – Infos für Fahrzeuge über 3,5 t zGG und Busse
https://etoll.gov.pl/de/schwere/ - Allgemeine Infos / „leichte“ Fahrzeuge – deutschsprachige Übersichtsseite
https://etoll.gov.pl/de/leichte/
Infos und Kontakt
Für Fragen rund um e-TOLL kannst du dich an das Kundendienstzentrum wenden:
- Hotline: +48 22 24 337 77 (gebührenpflichtig für Anrufe aus dem Ausland, Auskunft auf Polnisch, Englisch, Deutsch und Russisch)
- E-Mail: kontakt@etoll.gov.pl
Zusätzliche Informationen zum System e-TOLL findest du außerdem in der Broschüre der deutschen Botschaft in deutscher Sprache und englischer Sprache.
Auf den Konzessionsautobahnen kannst du die Maut in der Regel bar, mit Kredit- oder Bankkarte oder per App bezahlen. Euro werden oft nur in Scheinen akzeptiert und das Wechselgeld erhältst du in Złoty.
Straßennetz und Sicherheit
Das Straßennetz in Polen, insbesondere die Fernstraßen, ist insgesamt in einem guten Zustand. Vorsicht ist jedoch auf Nebenstrecken geboten, da hier Schlaglöcher vorkommen können. Dies gilt besonders auf dem Weg zu einigen abgelegenen Badeorten.
Polen verzeichnet im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer noch überdurchschnittlich viele Verkehrstote. Dies liegt jedoch nicht nur an der Fahrweise, sondern auch an anderen Faktoren. Es wird empfohlen, vorsichtig und vorausschauend zu fahren und unnötige Risiken zu vermeiden.
Autodiebstahl
Früher gab es Klischees über Autodiebstähle in Polen, die sich in den 1990er-Jahren häuften. Doch heute ist die Situation deutlich besser und vergleichbar mit anderen Europäischen Ländern. Zudem bieten die meisten Hotels und Pensionen eigene sichere Parkmöglichkeiten.
Wie überall solltest du jedoch auch in Polen niemals Wertsachen unbeaufsichtigt und sichtbar im parkenden Auto lassen.
Verkehrsvorschriften
Die Höchstgeschwindigkeiten in Polen sind wie folgt geregelt:
| Ort | Tempolimit |
|---|---|
| Innerhalb geschlossener Ortschaften | 50 km/h |
| Außerhalb geschlossener Ortschaften | 90 km/h |
| Kraftfahrstraßen | 100 km/h |
| Autobahnen | 140 km/h |
| Wohnbereiche | 20 km/h |
In kleineren Orten markieren grüne Ortsschilder den Beginn und das Ende des Ortes. In größeren Ortschaften stehen am Anfang und Ende schwarz-weiße Schilder mit einer Stadtsilhouette. Innerhalb dieser Bereiche gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung für geschlossene Ortschaften. Mit Radarkontrollen (Kontrola radarowa) ist in fast jeder größeren Ortschaft zu rechnen. Oftmals handelt es sich um fest installierte Blitzer, teils auch um Attrappen. Da die Bußgelder in Polen hoch sind, ist es ratsam, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten.

In Polen gilt ganzjährig auf allen Straßen Lichtpflicht. Du musst also auch tagsüber mit Abblendlicht oder zugelassenem Tagfahrlicht fahren. Das Benutzen eines Mobiltelefons am Steuer ist nur mit Freisprechanlage erlaubt. In Polen zugelassene Fahrzeuge müssen zudem einen Feuerlöscher mitführen. Fußgänger und Radfahrer sind verpflichtet, im Dunkeln außerhalb von Ortschaften reflektierende Kleidung oder eine Warnweste zu tragen. An Fußgängerüberwegen ohne Ampel (Zebrastreifen) musst du anhalten, wenn sich ein Fußgänger bereits auf dem Zebrastreifen befindet oder erkennbar im Begriff ist, ihn zu betreten. Fußgänger haben hier Vorrang.
Bußgelder und Verkehrsverstöße für Autofahrer in Polen
In Polen sind die Bußgelder seit der Reform des Bußgeldkatalogs 2025 deutlich höher als früher und sie werden sehr konsequent kontrolliert. Schon bei kleineren Verstößen kommen schnell Beträge zusammen, die über den deutschen Sätzen liegen.
- Geschwindigkeit
Bis etwa 30 km/h zu schnell zahlst du je nach Höhe der Überschreitung grob zwischen 100 und 400 Złoty (ca. 23–90 Euro)
Ab 31 km/h zu schnell beginnen die höheren Stufen mit mindestens 800 Złoty (ca. 185 Euro) und steigen über 1000 Złoty (ca. 230 Euro) bis auf 1500 Złoty (ca. 345 Euro) und mehr.
Bei sehr starkem Rasen von über 50 km/h zu schnell drohen oft zusätzlich drei Monate Fahrverbot in Polen. - Handy am Steuer, Gurt und Parken
Für die Benutzung des Handys ohne Freisprechanlage werden 500 Złoty (ca. 115 Euro) und 12 Strafpunkte fällig.
Fährst du ohne angelegten Sicherheitsgurt, kostet das 100 Złoty (ca. 23 Euro) und bringt dir je nach Situation 5 bis 8 Punkte ein.
Falsches Parken wird in den meisten Fällen mit etwa 100 bis 300 Złoty (ca. 23–70 Euro) geahndet, bei Blockieren von Gehwegen oder Parken auf Behindertenplätzen können es deutlich mehr sein.
Die Punkte werden in Polen in einem zentralen Register geführt. Der allgemeine Rahmen liegt bei 24 Punkten für erfahrene Fahrer und bei 20 Punkten für Fahrer mit weniger als einem Jahr Fahrpraxis.
Auch als Urlauber mit ausländischem Führerschein wirst du in das polnische Punktesystem einbezogen. Die Punkte werden im polnischen Register gespeichert und können zu einem Fahrverbot in Polen führen. Dein Führerschein bleibt dabei in der Regel in deinem Heimatland gültig, allerdings können hohe Geldbußen auch grenzüberschreitend vollstreckt werden.
Alkohollimit
Das Alkohollimit liegt bei 0,2 Promille und gilt auch für andere Fahrzeugführer wie Radfahrer. Zwischen 0,2 und 0,5 Promille begehst du bereits eine Ordnungswidrigkeit und musst mit einer Geldstrafe von mindestens 2500 Złoty (ca. 575 Euro) rechnen, die bis auf 30 000 Złoty (ca. 6900 Euro) steigen kann, dazu kommt in der Regel ein Fahrverbot von bis zu drei Jahren.
Ab über 0,5 Promille ist es eine Straftat. Dann drohen dir neben 15 Strafpunkten ein mehrjähriges Fahrverbot sowie eine zusätzliche Zahlung von mindestens 5000 Złoty (ca. 1150 Euro) an einen Opferfonds und im Extremfall eine Freiheitsstrafe.
Seit März 2024 kann dein Fahrzeug eingezogen werden. In der Regel ist die Konfiskation verpflichtend, wenn du mit mindestens 1,5 Promille unterwegs bist, und sie ist auch möglich, wenn du mit niedrigeren Werten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss einen Unfall verursachst oder Wiederholungstäter bist.
Tankestellen und Ladesäulen in Polen
An polnischen Tankstellen kennzeichnet ein durchgestrichenes „Pb“ bleifreies Benzin und folgende Kraftstoffe sind erhältlich:
- 98E bleifrei (98 Oktan, entspricht Super Plus)
- 95E bleifrei (95 Oktan, entspricht Super)
- 95U bleifrei (95 Oktan, für Autos ohne Katalysator)
- Diesel: ON (olej napędowy)
- Flüssiggas: LPG-Gaz
Tankstellen in größeren Ortschaften und an Fernstraßen sind oft rund um die Uhr geöffnet und verfügen häufig über einen Shop und ein Restaurant. In kleineren Ortschaften haben Tankstellen meist nur tagsüber geöffnet. Die Kraftstoffpreise in Polen sind immer noch etwas günstiger als in Deutschland aber der Unterschied wird zunehmend kleiner.
E-Autos in Polen
Das Netzwerk an Ladestationen für Elektroautos befindet sich weiterhin im Ausbau, ist jedoch bereits funktional. Wer mit dem E-Auto in Polen unterwegs ist, sollte im Vorfeld passende Ladestationen recherchieren und die erforderlichen Apps zum Aufladen installieren.
Die meisten Ladestationen stehen entlang der Hauptverkehrsachsen und in größeren Städten wie Warschau, Poznań, der Dreistadt an der Danziger Bucht oder Stettin. In ländlichen Regionen ist das Netz dünner. Dennoch ist es mit der richtigen Planung auch hier möglich, sich mit dem E-Auto zurechtzufinden.
Parken
Beim Besuch größerer Städte ist es oft sinnvoll, das Auto stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis zu nutzen. In vielen der historischen Altstädten gibt es Fahrverbote, ausgenommen für öffentliche Verkehrsmittel und Taxis. Parkplätze in Großstädten sind rar und meistens gebührenpflichtig.
In öffentlichen Parkzonen brauchst du werktags tagsüber einen Parkschein. Die Gebühren liegen je nach Stadt und Zone grob zwischen 3 und 9 PLN pro Stunde, in zentralen Bereichen meist im oberen Bereich.
Einkaufszentren, Museen und Bahnhöfe bieten zudem oft kostenpflichtige Parkplätze oder -garagen an, die rund um die Uhr bewacht sind. Die Gebühren liegen hier bei ca. 3–10 PLN/Stunde. Wer im Halteverbot parkt, riskiert einen Strafzettel oder eine Radkralle. Zuständig für die öffentliche Ordnung und Bußgelder ist die Stadtpolizei (Straż Miejska).

Panne und Unfall
Es ist ratsam, einen europäischen Unfallbericht (Deutsch-Polnisch / Deutsch-Englisch) mitzuführen, um den Unfallhergang dokumentieren zu können. In Mietfahrzeugen sollte das Formular bereits hinterlegt sein. Kontrolliere bei der Abholung des Fahrzeugs auch, ob Warnwesten, Verbandskasten und Warndreieck vorhanden sind. Beim Verlassen des Fahrzeugs muss außerhalb geschlossener Ortschaften eine reflektierende Warnweste getragen werden, die für alle Fahrzeuginsassen gut erreichbar im Auto liegen sollten.
Bei einem Unfall müssen Polizei und gegebenenfalls Rettungskräfte über die Notrufnummer 112 (997 Polizei) kontaktiert werden. Bei Sprachproblemen kannst du die Polizei um einen Übersetzer bitten. Es wird empfohlen, sich ein Exemplar des Polizeiprotokolls für die spätere Schadensregulierung aushändigen zu lassen.
Mache zudem keine voreiligen Aussagen und informiere den Autovermieter so schnell wie möglich über den Unfall. Bei Problemen berät der ADAC (Tel. 0800/510 11 12). Plus-Mitglieder können den ADAC Dolmetscher-Service nutzen.
Straßenkarte Polen
Kinder im Auto
IIn Polen ist für Kinder und Jugendliche die Körpergröße entscheidend. Minderjährige unter 150 cm müssen in einem zugelassenen Kindersitz oder auf einer passenden Sitzerhöhung gesichert werden. Erwachsene sind von dieser Regel ausgenommen und nutzen den normalen Dreipunktgurt.
Am sichersten sitzen Kinder auf der Rückbank. Auf dem Beifahrersitz sind Kindersitze erlaubt, ein rückwärts gerichteter Sitz darf dort aber nur verwendet werden, wenn der Beifahrer-Airbag deaktiviert ist.
Mietwagen und Carsharing
Mietwagen sind in Polen weit verbreitet und leicht verfügbar. Du kannst in Berlin sowie in den größeren polnischen Städten wie Stettin oder Danzig und in beliebten Ferienorten problemlos ein Auto mieten. Internationale Anbieter wie Hertz, Europcar, Avis und Sixt haben Niederlassungen an den Flughäfen und bieten eine breite Auswahl an Fahrzeugen an. Darüber hinaus kannst du Mietwagen auch in großen Hotels und über einige Reisebüros buchen.
Die Mietpreise für Autos in Polen sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Der Tagespreis inkl. Vollkasko für ein Fahrzeug liegt bei ca. 50 € für einen Kleinwagen und 75 € für einen größeren Kombi. Örtliche Anbieter können mitunter günstigere Preise anbieten, daher lohnt es sich, verschiedene Optionen zu vergleichen.
Zusätzlich zu klassischen Mietwagen gibt es auch Carsharing-Dienste in den größeren Städten Polens. Anbieter wie zum Beispiel Panek CarSharing und Traficar ermöglichen es dir, ein Auto für kurze Zeiträume zu mieten. Dies ist besonders praktisch für kürzere Ausflüge, wenn du nur für ein paar Stunden oder einen Tag ein Fahrzeug benötigst. Die Abrechnung erfolgt hierbei nach Kilometern, was eine kostengünstige Nutzung ermöglicht. Diese Dienste sind über mobile Apps zugänglich und bieten eine flexible Alternative zu traditionellen Mietwagen.
Fazit
Ein Urlaub in Polen mit dem Auto gibt dir viel Freiheit und unterscheidet sich im Alltag weniger von Deutschland, als viele denken. Die meisten Verkehrsregeln sind sehr ähnlich, nur bei Tempolimits, Promillegrenze und Bußgeldern gibt es ein paar Besonderheiten, die du leicht berücksichtigen kannst. Die oft erzählten Geschichten von allgegenwärtigem Autoklau stammen eher aus früheren Zeiten, wenn du normal vorsichtig bist und keine Wertsachen sichtbar im Auto lässt, reist du in Polen sehr entspannt. Gute Reise!
Häufig gestellte Fragen übers Autofahren in Polen
Wenn dein Auto in Deutschland zugelassen ist, brauchst du für die Fahrt nach Polen vor allem einen gültigen Führerschein, die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein), einen Versicherungsnachweis (am besten die Grüne Versicherungskarte) und ein Kennzeichen mit „D“ bzw. Euro-Kennzeichen. Bei der Ausstattung gelten die deutschen Regeln, das heißt Verbandskasten, Warndreieck und Warnwesten sollten an Bord sein, eine Weste pro Insasse, damit im Pannenfall in Polen alle abgesichert sind.
Im Auto zu schlafen ist grundsätzlich erlaubt, wenn du legal geparkt bist und nicht sichtbar „campst“, also keine Stühle, Markise oder ähnliches draußen aufbaust. Viele Quellen empfehlen, das auf eine Nacht an einem Ort zu beschränken und Parkregeln sowie örtliche Verbote zu beachten. In Naturschutzgebieten, in Wäldern und direkt an der Küste wird gegen Wildcampen deutlich strenger vorgegangen.
Wohnmobile bis 3,5 t werden verkehrsrechtlich wie Pkw behandelt, sie haben also die gleichen Tempolimits. Überbreite oder sehr lange Fahrzeuge müssen die in Polen üblichen Maximalmaße einhalten und sollten innerorts auf enge Straßen achten. Wildcampen und frei stehen mit Wohnmobil ist offiziell nicht erlaubt, besonders an der Küste und in Nationalparks wird das kontrolliert, deshalb solltest du Campingplätze oder offizielle Stellplätze nutzen. Für schwere Wohnmobile über 3,5 t gilt zusätzlich die e-TOLL-Maut auf vielen Autobahnen, Schnellstraßen und Landesstraßen.
Mit Pkw oder Wohnmobil bis 3,5 t zahlst du Maut nur auf den privat betriebenen Autobahnabschnitten der A1 sowie Teilen der A2 und A4. Dort kannst du bar in Złoty und meist auch in Euro, mit Karte oder über Betreiber-Apps wie AmberGO, Autopay oder A4GO bezahlen. Für Fahrzeuge über 3,5 t läuft die Maut auf den staatlichen Strecken überwiegend elektronisch über das System e-TOLL.
Für Fahrzeuge bis 3,5 t sind die staatlichen Autobahnabschnitte A2 Konin–Stryków und A4 Bielany Wrocławskie–Sośnica mautfrei. Mautpflichtig bleiben für dich vor allem die Konzessionsautobahnen A1 Gdańsk–Toruń, A2 Świecko–Konin und A4 Katowice–Kraków. Fahrzeuge über 3,5 t zahlen dagegen auf allen Autobahnabschnitten Maut, egal ob privat oder staatlich betrieben.
Die Preise hängen von Strecke und Fahrzeugklasse ab, als grobe Orientierung liegen die Mautgebühren für Pkw auf vielen Abschnitten bei rund 5 Euro pro 100 Kilometer. Typische Beispiele sind etwa rund 30 Złoty für die A1 Gdańsk–Toruń, etwa 100 Złoty für die A2 Świecko–Konin oder rund 20–30 Złoty für Teilstücke der A4. Für aktuelle Preise solltest du kurz vor der Reise die Seiten von ADAC, der Betreiber oder einen Mautrechner nutzen, da Tarife angepasst werden können.
Die Promillegrenze liegt bei 0,2 und gilt auch für Radfahrer. Zwischen 0,2 und 0,5 Promille begehst du bereits eine Ordnungswidrigkeit, ab über 0,5 Promille ist es eine Straftat mit sehr hohen Geldstrafen, mehrjährigem Fahrverbot und im Extremfall Freiheitsstrafe. Seit 2024 kann bei schweren Alkoholverstößen zusätzlich das Fahrzeug eingezogen werden.
Ja, Bußgelder aus Polen sind nicht „freiwillig“. Innerhalb der EU können Geldbußen ab 70 Euro grundsätzlich grenzüberschreitend vollstreckt werden und polnische Behörden nutzen dieses Instrument auch. Vor Ort kann die Polizei auf sofortiger Zahlung in Złoty oder per Karte bestehen, und bei Nichtzahlung drohen zusätzliche Kosten oder sogar ein Fahrverbot in Polen.