Die Katharinenkirche

Die Katharinenkirche in Danzig, auch als St. Katharinen-Kirche bekannt, ist ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte und Architektur der polnischen Hafenstadt. Sie zählt zu den ältesten Kirchen Danzigs und befindet sich in der nordwestlichen Altstadt, in der Ulica Rajska, gegenüber der Großen Mühle. Mit einer Länge von 61,5 Metern und einer Breite zwischen 25 und 40 Metern ist sie ein imposantes Bauwerk, dessen Turm bis zur Spitze eine Höhe von 76 Metern erreicht.

Entstehung und architektonische Entwicklung

Die Geschichte der Katharinenkirche reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Man nimmt an,  dass bereits 1185 Fürst Sobiesław I. an dieser Stelle eine Holzkirche errichten ließ. Der Bau des steinernen Hauptschiffs begann zwischen 1230 und 1240, was die Katharinenkirche zu einem der ältesten Gotteshäuser der Stadt macht. 

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgebaut. Um 1380 erhielt sie einen niedrigen Turm, der zwischen 1484 und 1486 erhöht und mit einem Satteldach versehen wurde. Im Jahr 1634 wurde der Turm mit einem barocken Helm nach dem Entwurf des Stadtzimmermanns Jakob van den Blocke gekrönt, der noch heute das Stadtbild prägt.

Katharinenkirche in Danzig mit gotischer Architektur und markantem Turm.
⛪ Die Katharinenkirche in Danzig – eine der ältesten Kirchen der Stadt mit beeindruckender Geschichte.

Die Katharinenkirche hat im Laufe ihrer Geschichte viele Wandlungen erlebt. Nach der Reformation schloss sich die Gemeinde 1525 dem protestantischen Glauben an. Trotz zahlreicher Herausforderungen, darunter Brände und Kriege, blieb die Kirche ein wichtiger Teil des religiösen und kulturellen Lebens in Danzig. 

Besonders schwer getroffen wurde die Katharinenkirche in Danzig gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1945, als sie weitgehend zerstört wurde. Doch dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten konnte die Kirche originalgetreu wiederaufgebaut werden. Seit 1967 finden hier wieder Gottesdienste statt.

Wissenschaft und kulturelles Erbe der Katharinenkirche Danzig

Ein besonderes Merkmal der Danziger Katharinenkirche ist ihr Glockenspiel. Vor dem Zweiten Weltkrieg besaß die Kirche das größte Glockenspiel Europas. Nach der Zerstörung im Krieg wurde es mit Hilfe von Spendengeldern und der Unterstützung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft wiederhergestellt. Im August 1989 konnte das neue Glockenspiel in einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht werden.

Katharinenkirche in Danzig
Die Katharinenkirche in Danzig ist für ihren markanten barocken Glockenturm bekannt

Die Katharinenkirche ist auch eng mit der Geschichte der Wissenschaft verbunden. Hier befindet sich das Grab des berühmten Danziger Astronomen Johannes Hevelius (1611-1687). Hevelius, der als bedeutendster Astronom des 17. Jahrhunderts gilt, prägte die wissenschaftliche Entwicklung der Stadt nachhaltig. Sein Grab in der Katharinenkirche erinnert an seine bahnbrechenden astronomischen Beobachtungen und Entdeckungen.

Im Inneren der Kirche befanden sich einst wertvolle Kunstschätze, darunter ein Triptychon des Malers Anton Möller aus dem frühen 17. Jahrhundert. Obwohl dieses Kunstwerk heute im Nationalmuseum von Danzig zu finden ist, zeugt es von der künstlerischen Bedeutung der Kirche in früheren Zeiten.

Die Katharinenkirche hat im Laufe ihrer Geschichte viele Herausforderungen gemeistert. Zuletzt wurde sie 2006 von einem schweren Brand heimgesucht, der erhebliche Schäden im Inneren verursachte. Doch auch diesen Rückschlag überwand die Kirche, und 2016 konnten die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen werden.

Heute ist die Katharinenkirche nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch eine beliebte Sehenswürdigkeit in Danzig für Touristen und Geschichtsinteressierte. Sie verkörpert die wechselvolle Geschichte Danzigs und bleibt ein beeindruckendes Zeugnis der Architektur und des kulturellen Erbes der Stadt. Mit ihrer majestätischen Erscheinung und ihrer reichen Geschichte lädt die Katharinenkirche Besucher ein, die Vergangenheit zu erkunden und die Schönheit dieses jahrhundertealten Gotteshauses zu bewundern.