Sehenswürdigkeiten von Danzig – Eine Reise durch Geschichte und Kultur
Danzig (Gdańsk) ist eine Stadt voller beeindruckender Sehenswürdigkeiten, deren historische Schönheit durch die sorgfältige Restaurierung nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs zu neuem Glanz erwacht ist. Von prachtvollen Patrizierhäusern über enge Gassen bis hin zu malerischen Flusspromenaden – hier lassen sich die Spuren der einst bedeutenden Hansestadt entdecken. Diese Seite zeigt dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Danzig, von der Rechtstadt über die Altstadt von Danzig und Vorstadt bis hin zu den grünen Vierteln wie Oliwa und dem Szeneviertel Wrzeszcz.
Geführte Stadttouren bieten eine gute Gelegenheit auch die unbekannteren Ecken Danzigs kennenzulernen.
Karte der Sehenswürdigkeiten von Danzig
Die Rechtstadt – Eine historische Entdeckungsreise
Die Danziger Rechtstadt, bekannt als Główne Miasto, ist das pulsierende Herzstück der Stadt und besticht durch eine beeindruckende Sammlung historischer Bauwerke, die die glorreiche Vergangenheit Danzigs als Handelsmetropole widerspiegeln. Entlang der mit prächtigen Fassaden geschmückten Straßen und Plätze spürt man den Charme und Reichtum vergangener Jahrhunderte.
Der Königsweg – Beginn am Hohen Tor
Ein idealer Ausgangspunkt für deine Erkundung der Danziger Rechtstadt ist das imposante Hohe Tor (Brama Wyżynna). Als westlicher Haupteingang der Stadt markiert es den Beginn des berühmten Königswegs, auf dem einst Monarchen und hohe Gäste in die Stadt einzogen. Ursprünglich als Wehranlage mit tiefen Gräben erbaut, wurde das Tor ab 1585 von dem flämischen Baumeister Willem van den Blocke in einen Triumphbogen umgestaltet. Die reich verzierte Sandsteinfassade zeigt die Wappen der Mächte, die das Schicksal Danzigs prägten: den polnischen Adler, das preußische Königswappen und das Wappen der Freien Stadt Danzig.
Der Königsweg führt dich von hier aus direkt ins Herz der Altstadt, vorbei an vielen der prachtvollsten Gebäude der Stadt. Von hier aus lassen sich viele der Sehenswürdigkeiten von Danzig wie das Goldene Tor und die Langgasse bequem erreichen, sodass das Hohe Tor ein perfekter Startpunkt ist. Heute befindet sich in dem Tor die Touristinformation für die Region Pommern, die nützliche Tipps und Infos für deinen Aufenthalt bereithält.
Der Kohlenmarkt und das Große Zeughaus
Der Kohlenmarkt (Targ Węglowy), einst ein zentraler Handelsplatz, öffnet sich vor dem Besucher als weite Freifläche. Hier befindet sich das monumentale Große Zeughaus (Wielka Zbrojownia), ein Meisterwerk des Manierismus aus dem Jahr 1600, das ursprünglich als Waffenlager diente und heute die Kunstakademie beherbergt. Seine reich verzierte Fassade mit kunstvollen Giebeln ist ein architektonisches Highlight.
Das Goldene Tor – Ein Eingang in die Pracht
Das Goldene Tor (Złota Brama), 1612–1614 von den Architekten Abraham van den Blocke und Jan Strakowski im Stil eines römischen Triumphbogens erbaut, markiert den feierlichen Eingang zur Danziger Rechtstadt und den Beginn des berühmten Königswegs. Die reich verzierte, zweigeschossige Fassade mit Säulen, Rundbogenfenstern und kunstvollen Ornamenten erinnert eher an ein römisches Palais als an ein klassisches Stadttor. Die Balustrade des Tors wird von acht allegorischen Figuren gekrönt, die symbolisch für die Werte stehen, die Danzig als Handelsstadt prägten.
Direkt neben dem Goldenen Tor befindet sich die Georgshalle (Dwór Św. Jerzego), ein schlossähnlicher Backsteinbau aus dem Jahr 1494. Einst diente dieses Gebäude als Treffpunkt der exklusiven Sankt-Georgs-Bruderschaft. Heute wird die Georgshalle für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt und fügt sich harmonisch in das historische Gesamtbild des Platzes ein.
Die Langgasse, der Lange Markt und das Rechtstädtische Rathaus
Die Langgasse (Ulica Długa) und der anschließende Lange Markt (Długi Targ) bilden das historische Herzstück der Rechtstadt und sind geprägt von prächtigen Kaufmanns- und Bürgerhäusern, die das Stadtbild Danzigs bis heute dominieren. Ursprünglich eine mittelalterliche Handelsstraße, wurden die meisten der reich verzierten Fassaden im 16. und 17. Jahrhundert während der Blütezeit Danzigs im Stil der Renaissance und des Manierismus neu gestaltet. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurden die Gebäude meisterhaft rekonstruiert und lassen die Pracht der vergangenen Epochen wieder lebendig werden. Besonders die kunstvollen Giebelhäuser zeugen von der einstigen Macht und dem Reichtum der Stadt.
Eines der bedeutendsten Patrizierhäuser ist das Uphagenhaus (Nr. 12), das heute das Museum der bürgerlichen Wohnkultur beherbergt. Hier können Besucher in die Wohnwelt des 18. Jahrhunderts eintauchen und erfahren, wie wohlhabende Danziger Familien in der Zeit des Rokoko lebten. Weitere prächtige Häuser entlang der Langgasse sind das Ferberhaus (Nr. 28) und das Zierenberghaus (Nr. 29), die ebenfalls einen tiefen Einblick in die glanzvolle Vergangenheit der Stadt geben.
Am Ende der Langgasse, wo sie in den Langen Markt übergeht, steht das imposante Rechtstädtische Rathaus (Ratusz Głównego Miasta). Der ursprüngliche Bau stammt aus dem 14. Jahrhundert, doch nach einem verheerenden Brand im Jahr 1556 wurde das Rathaus im Stil der flämischen Renaissance umgestaltet. Der filigrane, 82 Meter hohe Turm ist weithin sichtbar und wird von einer vergoldeten Statue von König Sigismund August II. gekrönt. Das Innere des Rathauses beeindruckt durch seine prächtigen Säle, besonders der Große Ratssaal, auch bekannt als Roter Saal, sticht durch seine damastbespannten Wände und das manieristische Dekor hervor. Die Decke des Saals ist mit 25 Gemälden geschmückt, die biblische und allegorische Szenen darstellen. Ebenfalls bemerkenswert ist der Prunkkamin von 1593, der das Danziger Wappen zeigt und von zwei Löwen flankiert wird.
Der Artushof und der Neptunbrunnen
In unmittelbarer Nähe zum Rathaus am Langen Markt steht der majestätische Artushof (Dwór Artusa), einst der Treffpunkt der Hansekaufleute. Hier, in den prachtvollen Sälen, fanden bedeutende Versammlungen und festliche Bankette statt. Die Geschichte des Artushofs reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, aber seine heutige Fassade im manieristischen Stil entstand 1617 durch den flämischen Architekten Abraham van den Blocke. Auffällig sind die drei hohen Fenster, die das Licht in den großen Saal fluten lassen, sowie die Medaillons über dem Eingang, die die polnischen Könige Sigismund III. Wasa und Władysław IV. ehren. Die Fassade wird zusätzlich von antiken Statuen geschmückt, und die Göttin Fortuna, Symbol des Glücks, thront auf dem Dach des Gebäudes.
Im Inneren des Artushofs beeindruckt der riesige, 11 Meter hohe Kachelofen, errichtet 1545. Mit seinen 520 kunstvoll bemalten Kacheln, die Wappen, Porträts und allegorische Darstellungen zeigen, ist er eines der bedeutendsten Kunstwerke im Saal. Der prunkvolle „Rote Saal“ gehört heute zu den schönsten Veranstaltungssälen Danzigs und wird regelmäßig für kulturelle Events und festliche Anlässe genutzt.
Vor dem Artushof steht der berühmte Neptunbrunnen, der 1633 ebenfalls von Abraham van den Blocke gestaltet wurde. Die imposante Statue des bronzenen Meeresgottes, der stolz seinen Dreizack erhebt, symbolisiert die Bedeutung Danzigs als Handelsstadt und „Königin der Ostsee“. Der Neptunbrunnen ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen Danzigs und ein beliebter Treffpunkt am Langen Markt.
Die Marienkirche – Ein Monument der Backsteingotik
Nicht weit vom Langen Markt erhebt sich die beeindruckende Marienkirche (Bazylika Mariacka), die größte Backsteinkirche der Welt und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Danzig. Mit einer Länge von 105 Metern und einer Breite von 66 Metern dominiert sie das Stadtbild. Der Bau dieser monumentalen Kirche begann im Jahr 1343 und dauerte mehr als 150 Jahre. Sie wurde während der Blütezeit der Hanse errichtet und spiegelt die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung Danzigs im Mittelalter wider.
Ein Ort wechselnder Glaubensrichtungen und Kunstschätze
Interessanterweise diente die Marienkirche im Laufe ihrer Geschichte sowohl als katholisches als auch als protestantisches Gotteshaus. Im 16. Jahrhundert, während der Reformation, nahm ein Großteil der Danziger Bevölkerung den Lutheranismus an, und die Kirche wurde ein bedeutendes Zentrum für die lutherische Gemeinde der Stadt. Im 20. Jahrhundert, während der Zeit der Freien Stadt Danzig, war die Marienkirche das zentrale Gotteshaus des evangelischen Kirchenbundes.
Das Innere der Kirche beeindruckt vor allem das Zusammenspiel von Schlichtheit und Erhabenheit. Die weiß getünchten Wände und die riesigen Fenster schaffen eine lichtdurchflutete Atmosphäre, die eine ruhige und friedliche Stimmung ausstrahlt. Zu den wertvollsten Kunstschätzen der Kirche gehört die Astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert, die mit ihren komplexen Mechanismen die Zeit, Mondphasen und Tierkreiszeichen anzeigt. Ein weiteres Highlight ist der spätgotische Hochaltar sowie die Pietà, ein Meisterwerk der gotischen Kunst.
Kriegsschäden und moderne Restaurierung
Die Marienkirche erlitt während des Zweiten Weltkriegs schwere Schäden, als die Rote Armee 1945 Danzig eroberte. Die Kirche wurde fast vollständig zerstört, und viele der wertvollen Kunstwerke wurden in Sicherheit gebracht oder gingen verloren. Nach dem Krieg begann die aufwendige Rekonstruktion, und bis heute werden Teile der Kirche restauriert. Trotzdem beeindruckt die Marienkirche weiterhin durch ihre schiere Größe und die kunstvollen Stern- und Netzgewölbe, die dem Innenraum eine außergewöhnliche Architektur verleihen. Der 82 Meter hohe Kirchturm bietet einen spektakulären Panoramablick über die Stadt und die Ostsee – nach dem Aufstieg von 405 Stufen wird man mit einer unvergleichlichen Aussicht belohnt.
Hohes Tor und Stockturm
Das Hohe Tor (Brama Wyżynna) markiert den westlichen Eingang in die Danziger Rechtstadt und war seit dem Mittelalter ein zentraler Durchgang für alle, die in die Stadt wollten – ob König, Kaufmann oder Reisender. Ursprünglich als schlichtes Wehrtor errichtet, wurde es 1585 von dem flämischen Baumeister Willem van den Blocke zu einem prächtigen Triumphbogen umgestaltet. Heute ziert die Sandsteinfassade des Tors die Wappen dreier Mächte, die Danzigs Schicksal geprägt haben: der polnische Adler, das preußische Königswappen und das Wappen der Freien Stadt Danzig. Heute befindet sich hier die Touristinformation der Region Pommern, die Besuchern hilfreiche Tipps bietet.
Direkt hinter dem Hohen Tor erhebt sich der imposante Stockturm (Wieża Więzienna), ein dunkelroter Backsteinturm aus dem 14. Jahrhundert. Zusammen mit der angrenzenden Peinkammer (Katownia) war er Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und diente lange Zeit als Gerichtsgebäude und Gefängnis. Hier wurden Prozesse abgehalten, und in den düsteren Zellen der Peinkammer fanden Gefangene wenig Gnade. Heute ist der Stockturm ein freundlicherer Ort: Seit Sommer 2023 beherbergt er das Muzeum Odbudowy Gdańska, das zeigt, wie Danzig nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut wurde.
Das Krantor und die Lange Brücke
Entlang der Langen Brücke (Długie Pobrzeże) erstreckt sich eine malerische Promenade entlang der Mottlau, die vom Grünen Tor bis zum alten Fischmarkt reicht. Diese historische Uferpromenade war jahrhundertelang das wirtschaftliche Herz Danzigs. Hier legten die großen Handelsschiffe der Hansekaufleute an und entluden Waren aus aller Welt. Heute prägen Ausflugsdampfer und Segelschiffe das Bild, während sich entlang des Kais zahlreiche Cafés und Restaurants befinden, die zum Verweilen einladen.
Das Krantor (Żuraw) ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Danzigs und war im 15. Jahrhundert der größte Hafenkran der Welt. Errichtet im Jahr 1444, diente er sowohl dem Be- und Entladen der Schiffe als auch dem Aufrichten der Masten der Großsegler. Mit seinen wuchtigen Rundtürmen und dem markanten hölzernen Aufbau wirkt der Kran fast wie eine Wehrburg und prägte das Bild des mittelalterlichen Danziger Hafens. Im Inneren des Krantors befinden sich zwei riesige Treträder mit einem Durchmesser von über sechs Metern, die einst von Sträflingen betrieben wurden, um Lasten von bis zu vier Tonnen zu heben.
Heute ist das Krantor Teil des Nationalen Maritimen Museums und ein bedeutendes Zeugnis der Handelsgeschichte Danzigs. Besucher können nicht nur das Innere des Krantors erkunden, sondern auch die angrenzenden Ausstellungen im Zentrum der Maritimen Kultur, die der Geschichte der Seefahrt gewidmet sind. Die Lage des Krantors, direkt an der Mottlau und gegenüber dem Museumsfrachter „Sołdek“, macht ihn zu einem zentralen Punkt auf der Promenade und einem beliebten Fotomotiv für Touristen.
Das Grüne Tor und die Speicherinsel
Am Ende des Langen Marktes in Danzig steht das Grüne Tor (Zielona Brama), das ursprünglich als königliche Residenz geplant war, jedoch nie genutzt wurde. Heute verbindet es den Langen Markt mit der Mottlau-Promenade und bietet Zugang zur neu wiederaufgebauten Speicherinsel (Wyspa Spichrzów). Einst das größte Lagerhausviertel Europas, erstrahlt die Speicherinsel heute in neuem Glanz und beherbergt moderne Hotels, Restaurants und Ausstellungen. Besonders erwähnenswert ist die MS Sołdek, das erste Schiff, das nach dem Zweiten Weltkrieg in der Danziger Werft gebaut wurde, das nun als Museumsschiff vor Anker liegt und spannende Einblicke in die maritime Geschichte Danzigs bietet.
Darüber hinaus gibt es auf der Speicherinsel regelmäßig Kunstausstellungen und kulturelle Veranstaltungen, die das Viertel zu einem lebendigen und vielseitigen Ort machen. Die Kombination aus historischer Architektur und moderner Bebauung schafft eine einzigartige Atmosphäre, die Besucher in die Geschichte Danzigs eintauchen lässt und zugleich die Dynamik der modernen Stadtentwicklung zeigt. Ein Spaziergang entlang der Promenade bietet nicht nur wunderschöne Ausblicke auf die Stadt, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten, die lokale Küche in einem der vielen Restaurants zu genießen.
Die Altstadt Danzigs – Ein Rundgang durch das historische Herz der Stadt
Nördlich der prächtigen Rechtstadt beginnt die bescheidenere, aber nicht weniger faszinierende Altstadt von Danzig (Stare Miasto), ein Viertel, das von Handwerkern und Fischern geprägt wurde. Während die Rechtstadt den Reichtum und die Macht Danzigs widerspiegelt, zeigt sich hier ein authentischeres und alltägliches Bild des mittelalterlichen Lebens in der Stadt.
Die Katharinenkirche – Ein Ort der Geschichte und der Astronomie
Die beeindruckende Katharinenkirche (Kościół Św. Katarzyny) ist ein idealer Ausgangspunkt für jede Tour durch die Altstadt von Danzig. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert ragt mit ihrer barocken Turmhaube in den Himmel und birgt im Inneren wahre Schätze der Vergangenheit. Die Kirche überstand zahlreiche Brände und Kriege und beherbergt das Grab des berühmten Danziger Astronomen Johannes Hevelius. Hevelius prägte die Geschichte der Stadt nachhaltig, und ein Besuch der Kirche erinnert an seine wissenschaftlichen Errungenschaften.
Das Altstädtische Rathaus und die Große Mühle
Von der Katharinenkirche aus folgt man den Kopfsteinpflastergassen zur Großen Mühle, einem der beeindruckendsten mittelalterlichen Industriebauten Europas. Einst von riesigen Wasserrädern angetrieben, symbolisiert sie die wirtschaftliche Bedeutung Danzigs im Mittelalter. Die benachbarte Kleine Mühle, heute von viel Grün umgeben, lässt erahnen, wie zentral der Mühlenbetrieb für das Leben der Danziger damals war.
Der Deutsche Orden errichtete z.B. im 14. Jahrhundert die Große Mühle, in der sich heute ein Bernsteinmuseum befindet. Weiter entlang der Korzenna-Straße erreicht man das Altstädtische Rathaus (Ratusz Starego Miasta), ein prächtiges Beispiel der Danziger Renaissance. Es erinnert an die Zeiten, als Danzig eine blühende Handelsstadt war und ist heute ein kulturelles Zentrum.
Pfefferstadt und der Hevelius-Platz
Ein besonderes Highlight ist der Besuch der Pfefferstadt, eines Stadtteils, der historisch wohlhabender war und immer noch den Glanz der Vergangenheit in seinen restaurierten Gebäuden und eleganten Straßen widerspiegelt. Hier lebten oft reiche Kaufleute, deren prächtige Stadthäuser von Wohlstand und Erfolg zeugen.
Unser Spaziergang endet am Heveliusplatz, einem zentralen Treffpunkt der Altstadt, der das wissenschaftliche Erbe der Stadt feiert. Moderne Bauten treffen hier auf alte Strukturen, was die Atmosphäre des Platzes einzigartig und interessant macht.
Die Alte Vorstadt (Stare Przedmieście)
Die Alte Vorstadt, nur wenige Gehminuten von der Rechtstadt entfernt, bietet ein ruhigeres und authentischeres Erlebnis von Danzig. Obwohl das Viertel durch den Verkehr auf der Podwale Przedmiejskie etwas isoliert wirkt, lohnt sich ein Abstecher für all jene, die das historische und zugleich moderne Gesicht der Stadt entdecken wollen.
Ein Spaziergang durch die Vergangenheit
Der Zugang zur Alten Vorstadt führt über die Podwale Przedmiejskie, doch wer die belebten Straßen hinter sich lässt, findet sich in einem Viertel wieder, das sich einer echten Renaissance erfreut. Einst geprägt von Industriebauten und Wohnblocks aus der Nachkriegszeit, wird das Viertel zunehmend saniert und renoviert. Neue Wohnhäuser entstehen entlang der Mottlau, während das moderne Einkaufszentrum Forum Gdańsk zwischen Recht- und Vorstadt Besucher anzieht.
Trinitatiskirche (Kościół Św. Trójcy)
Ein besonderer Höhepunkt ist die Trinitatiskirche, die einst zum Franziskanerkloster gehörte. Die imposante Backsteingotik der dreischiffigen Hallenkirche beeindruckt durch die filigrane Westfassade, deren Giebel an kunstvoll geklöppelte Spitze erinnern. Im Inneren erwartet den Besucher ein lichtdurchfluteter Raum, der zur Ruhe einlädt. Die Dreifaltigkeitskirche gehört zu den schönsten Zeugnissen der gotischen Architektur in Danzig.
Das Niedertor (Brama Nizinna) und die Bastionen
Südlich der Trinitatiskirche ragt das historische Niedertor (Brama Nizinna) aus dem Jahr 1626 empor. Dieses Tor markierte einst den Haupteingang zur Alten Vorstadt und ist eines der wenigen erhaltenen Teile der mittelalterlichen Befestigungsanlagen. Ein Spaziergang führt zu den Bastionen Gertrud und Auerochs, die im Dreißigjährigen Krieg zum Schutz Danzigs dienten. Hier hat man auch einen wunderbaren Blick auf die Große Steinschleuse (Kamienna Śluża), ein System, das die Stadt vor Hochwasser und Angriffen schützen sollte.
Die Alte Vorstadt ist ein charmantes Viertel mit einer reichen Geschichte und moderner Dynamik. Hier können Besucher in die weniger touristischen Ecken Danzigs eintauchen und zugleich faszinierende Bauwerke und Orte entdecken, die das mittelalterliche und das moderne Erbe der Stadt vereinen.
Wrzeszcz – Historie und Moderne vereint
Das Viertel Wrzeszcz, auch als Langfuhr bekannt, verbindet historische Wurzeln mit modernen Entwicklungen. Als Geburtsort von Günter Grass, dem berühmten Schriftsteller, ist Wrzeszcz tief mit der kulturellen Geschichte Danzigs verbunden. Gleichzeitig zieht es mit modernen Geschäften, Cafés und einer lebendigen Kulturszene viele Besucher an.
Das Günter Grass Geburtshaus und Heveliusplatz
Wrzeszcz ist besonders für die Verbindung zu Günter Grass bekannt, dessen Geburtshaus in der Ulica Lelewela 13 zu finden ist. Ein Spaziergang auf den Spuren des berühmten Autors führt zu Sehenswürdigkeiten wie dem Heveliusplatz, der eine Statue des Nobelpreisträgers beherbergt und zu einem beliebten Treffpunkt im Viertel geworden ist.
Wajdeloty-Straße – Das neue Herz von Wrzeszcz
Die Wajdeloty-Straße ist das pulsierende Zentrum des Viertels. Nach umfangreichen Renovierungen hat sie sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt, der neben zahlreichen Restaurants und Cafés auch einige der schönsten restaurierten Gebäude Wrzeszczs beherbergt. Hier verbinden sich Tradition und Moderne auf beeindruckende Weise. Die Straße wurde 2016 als eine der besten öffentlichen Räume in Polen ausgezeichnet und zieht heute nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen an, die das authentische Wrzeszcz erleben möchten
Oliwa – Natur und Kultur in perfektem Einklang
Oliwa, das grüne Juwel Danzigs, bietet eine perfekte Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur. Dieses Viertel, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist ideal für Besucher, die Ruhe und Entspannung suchen. Hauptanziehungspunkt ist der wunderschöne Oliwa Park, der sich rund um den historischen Abtpalast erstreckt. Der Park besticht mit seinen gepflegten Wegen, Teichen und Gärten, die zu entspannten Spaziergängen einladen. Für Kunstliebhaber beherbergt der Palast das Museum für Moderne Kunst, während das nahe gelegene Ethnografische Museum einen faszinierenden Einblick in die Kultur und Geschichte der Region bietet.
Die Oliwa Kathedrale – Ein Meisterwerk der Barockkunst
Im Herzen von Oliwa steht die imposante Oliwa-Kathedrale, die für ihre berühmte Orgel und die regelmäßigen Konzerte bekannt ist. Diese gotische Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eines der bedeutendsten religiösen Bauwerke der Region. Die klanggewaltigen Orgelkonzerte sind ein Muss für jeden Besucher, der die harmonische Verbindung von Musik und Architektur erleben möchte.
Olivia Star Aussichtsplattform
In Oliwa befindet sich der Olivia Star, der höchste Wolkenkratzer in Nordpolen. Besucher können die Aussichtsplattform im 32. Stock besuchen, von wo aus sie einen fantastischen Panoramablick über Danzig, die Dreistadt und die Ostseeküste haben. Auch ein Restaurant im oberen Stockwerk lädt zu einem kulinarischen Erlebnis über den Dächern der Stadt ein.
Oliwa Zoo – Ein Familienerlebnis inmitten der Natur
Im Stadtteil Oliwa, nur wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt, erstreckt sich der Danziger Zoo auf über 130 Hektar inmitten eines weitläufigen Landschaftsparks. Der Zoo bietet Heimat für über 1.000 Tiere aus 220 verschiedenen Arten, darunter Elefanten, Geparden und Giraffen. Der weitläufige Park bietet nicht nur den Tieren ein naturnahes Umfeld, sondern lädt auch die Besucher zu einem entspannten Spaziergang ein. Für müde Beine steht eine kleine Bimmelbahn bereit, und auch Kutschfahrten sind möglich. Der Zoo ist ein beliebtes Ziel für Familien und Tierfreunde.
Weitere Sehenswürdigkeiten rund um Danzig
Westerplatte – Der Ort, an dem der Zweite Weltkrieg begann
Am frühen Morgen des 1. September 1939 wurde die polnische Militärstellung auf der Halbinsel Westerplatte von der „Schleswig-Holstein“, einem deutschen Kriegsschiff, beschossen. Dieser Angriff markierte den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die 182 polnischen Soldaten verteidigten die Anlage gegen eine überwältigende deutsche Streitmacht und werden heute als Nationalhelden verehrt.
Heute ist die Westerplatte eine weitläufige Gedenkstätte. Ruinen der Verteidigungsanlagen und der Friedhof der gefallenen Soldaten erinnern an die Schlacht. Am Ende der Halbinsel thront ein monumentales Denkmal zu Ehren der Verteidiger. Es erhebt sich 23 Meter hoch und bietet einen beeindruckenden Ausblick über die Ostsee und die Danziger Bucht. Die Westerplatte ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein beliebtes Ziel für Geschichtsinteressierte und Spaziergänger.
Leuchtturm Neufahrwasser (Nowy Port) – Ein historischer Aussichtspunkt
Der Leuchtturm in Neufahrwasser wurde 1893 nach dem Vorbild eines amerikanischen Leuchtturms errichtet und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seine strategische Bedeutung wurde am 1. September 1939 deutlich, als er eine Rolle im Angriff auf die Westerplatte spielte. Heute ist der Leuchtturm für Besucher zugänglich und bietet einen herrlichen Blick über die Ostsee.
Ein einzigartiges Merkmal des Leuchtturms ist der Zeitball, der viermal täglich fällt. Früher half er den Schiffskapitänen, ihre Uhren und Navigationsinstrumente exakt zu justieren. Eine Tour zum Leuchtturm lässt sich gut mit einem Besuch der Westerplatte kombinieren, um einen Einblick in die bewegte Geschichte Danzigs zu bekommen.
Die Marienburg (Malbork)
Die Marienburg (Malbork) ist die größte Backsteinburg der Welt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie liegt etwa 60 km südöstlich von Danzig und war einst der Sitz des Deutschen Ordens. Die beeindruckende Festung stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur.
Du kannst die Marienburg bequem mit dem Zug erreichen – die Fahrt von Danzig dauert etwa eine Stunde. Alternativ sind auch geführte Transfers oder private Touren buchbar, die dich direkt zur Burg bringen. Mit dem Auto erreichst du die Burg in ca. 45 Minuten.
Mehr Informationen zur Geschichte, Besichtigungsmöglichkeiten und Buchungen von Transfers findest du auf unserer Marienburg-Seite.
Fazit – Sehenswürdigkeiten in Danzig
Danzig ist reich an Sehenswürdigkeiten, die sowohl die Geschichte als auch das moderne Leben der Stadt widerspiegeln. Von historischen Bauwerken über modernen Viertel bis hin zu lebendigen Szeneorten bietet Danzig viel zu entdecken. Für deinen Aufenthalt in der Stadt findest du auf unseren weiteren Seiten die besten Hotels und Unterkünfte, sowie einen Überblick über die faszinierenden Museen Danzigs, die deine Reise perfekt abrunden.